Die Kriegsjahre 1866 und 1870-71

An dem Kriege Preußens gegen Österreich 1866 mußten zwei Sundhäuser teilnehmen, es waren Hahn und Rüdiger. 1870 zogen 5 Ortsangehörige in den Krieg gegen Frankreich. Sie hießen Karl Müller, Heinrich Müller, Ehrig, Schmidt und Tänzer. Alle kehrten gesund zurück. Auch Karl Helbing, der in Burg und Torgau gedient hatte, wurde noch zum Kriegsdienst eingezogen, aber gleich wieder entlassen, da der Krieg zu Ende war.

Zum Ausbruch des deutsch-französischen Krieges fand am 27.7.1870 ein allgemeiner Bettag mit Bittgottesdienst in der Kirche statt. Alle 8 Tage erschien ein Bericht vom Kriegsschauplatz für 2 ½ Silbergroschen, der begierig gelesen wurde. In der Zeitung wurden Choleratropfen empfohlen, denn es waren Cholera und Pocken ausgebrochen. So gab es 1871 in Sundhausen 11 Todesfälle durch Pocken. Am 2.9.1870 begann man, in Heringen ein Lazarett einzurichten, woran sich Sundhausen rühmlichst beteiligte. Unser Ort erhielt in der Zeitung am 6.8.1870 bereits einen besonderen Dank vom Zentralkomitee zur Pflege verwundeter Krieger, weil er 30 Taler 10 Silbergroschen gespendet hatte.

Orgel und Empore Während dieser Kriegsmonate ging Sundhausen an den Bau einer neuen Kirchenorgel. Man hatte Kostenanschläge von drei Orgelbauern eingefordert. Meister Strobel in Frankenhausen wurde der Bau für rund tausend Taler übertragen. An Bauspenden gaben Kommerzienrat Schreiber 300 Taler, Baron von Karlsburg 200 Taler, das Konsistorium in Stolberg 400 Taler und die Gemeinde 150 Taler. Im März 1871 gab der Nordhäuser Organist zu Sankt Blasien sein Gutachten über die neue Orgel ab, sie sei in allen ihren Teilen ein gelungenes Werk, mit Fleiß und Sorgfalt ausgeführt, Andacht und Erbauung fördernd auf lange Zeit hinaus zum Segen der Gemeinde. Am 18.7.1871 feierte man mit ihr das Friedensfest.