Beerdigungen unter dem Kirchturm

Die ersten Toten, die hier beigesetzt wurden, waren der 1683 geborene Johann Friedrich von Karlsburg (siehe Seite 23!) und seine Gattin Johanne Sophie geborene von Heldern. Sie war am 29. Oktober 1743 nach dreiwöchiger Krankheit „des Todes verblichen“ und am 1. November in ihr Erbbegräbnis beigesetzt worden, und von ihrem Gatten heißt es: „Am 24 Januar 1744 ist der Hochwohlgeborene Herr Johann Friedrich von Karlsburg an einem Schlagfluß plötzlichen Todes verfallen und am 28. Januar unter gewöhnlichen adeligen Solennitäten (=Feierlichkeiten) abends beigesetzt“ worden. – Am 7.9.1796 ist Haupmann zur Horst gestorben und den 10.9. früh 4 Uhr in aller Stille in dem Karlsburgischen Gewölbe unter dem Turm beigesetzt. Die Karlsburger verlassen daraus Sundhausen, ziehen nach Schöneiche bei Guben und kehren erst wieder 1870 zurück (siehe Seite 24!). Am 21.3.1873 wird ein gleich nach der Geburt gestorbenes Kind als letztes beigesetzt. Das Erbbegräbnis unter dem Kirchturm mußte wegen eindringenden Helmehochwassers geschlossen werden, so daß die am 1.1.1882 gestorbene neunjährige Ursula von Karlsburg auf dem Friedhof des Dorfes beerdigt wurde.

Auf dem alten Grabstein westlich vom Kirchturm war noch 1930 zu lesen: „Weiland (=vormals) Johann Nikolaus Ehrig, gewesener hochfürstlicher Rudolstädtischer Amtmann, geb. zu Herrenschwenda am 20. Sept. 1730, starb allhier am 15. Juli 1790, und dessen Gattin Frau Johanna Margareta geb. Grünhagen, geb. zu Nordhausen am 21. Februar ...., starb am 4. Februar 1787 und schlummert der großen Auferstehung entgegen.“