In früheren Zeiten schenkte jeder Konfirmand, seinem in der Schule erworbenen Platz entsprechend, seiner Mitkonfirmandin ein Kränzchen und empfing dafür ein Sträußchen. Mit Zylinder und dem Sträußchen am schwarzen Rock schritt er in die Kirche zur Konfirmation. Mit seinem Straußmädchen kam er auch zum Abendmahl, und zuweilen wurde das Straußmädchen seine Lebensgefährtin.
Vier Schuljungen waren früher die Taufjungen. Sie mußten die Kirchenglocken läuten zu Taufen und Trauungen, das Taufbecken mit Wasser füllen und bei Beerdigungen das Kreuz dem Trauerzug vorantragen. Sie gratulierten auch den Taufeltern und dem Hochzeitspaare im Hause und erhielten dabei ein großes Stück Kuchen und lange Zeit hindurch eine Mark Dankgeld. Große Freude machte ihnen das Gratulieren auf der Karlsburg, denn dort erhielt jeder drei Mark und dazu ein riesiges Stück Kuchen.