ist 1931 zu klein geworden. Man richtete deshalb einen zweiten Raum daneben ein und verband ihn mit dem ersten durch eine Flügeltür. In diesem mit der Pastorenwohnung verbundenen kirchlichen Gemeindeheim werden auch Gottesdienste, besonders an kalten Tagen, abgehalten, dort tagt der Gemeindekirchenrat, und der Pfarrer erteilt darin Konfirmandenunterricht, hält Bibelstunden, Jungmädchenversammlungen und ähnliche kirchliche Gemeinschaftsarbeit ab.
Pfingsten 1931weihte man die neuen bunten Kirchenfenster über oder hinter der Kanzel ein. Ihre Malereien stellen die Begriffe Glaube, Liebe, Hoffnung dar. Der Altarraum liegt durch sie im gedämpften Licht, und die Frauen unten in den Kirchenstühlen, die nach der Kanzel blicken, werden nun nicht mehr geblendet durch die Helligkeit, die in den frühren Fenstern lag.
1931 stellt der Gemeindekirchenrat zum Kauf einer Motorspritze durch die politische Gemeinde den zweimaligen Pachtertrag des noch freien Teils des Friedhofes zur Verfügung. Die Vermögenswerte des Kantorats werden festgestellt, und man erklärt sich gegen eine drohende Trennung des Kantorats von der Schule. Die Kirche erhält im Altarraum drei bunte Fenster. Die beiden äußeren stiftet die Familie Schreiber, das mittlere wird aus der Kirchenkasse bezahlt.
Im Jahre 1931 waren Flugzeuge und Flugzeugführer oder Flieger immer noch etwas Neues in Sundhausen. Als daher der im ersten Weltkrieg bekannt gewordene Fliegerhauptmann Köhl [ https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Köhl ] auf seiner Autofahrt nach Nordhausen, wo er einen Vortrag halten wollte, Sonntag, den 26.4.1931, durch unseren Ort kam, wurde er von allen Luftfahrt- und Flugsportbegeisterten vor dem Schmidtschen Gasthause angehalten und begrüßt. Die Straße war voller Kraftwagen und Menschen. Unsere Dorfkapelle machte Musik, eine Tochter des Amtsrats Schreiber übereichte ihm einen Trunk Weins in silbernen Pokal, und in der Luft schwebte ein Flieger vom Nordhäuser Flugplatz.
1931 und 1932 versuchte man sich, um die in beängstigender Zahl anwachsenden Arbeitslosen zu bemühen. Pfarrer, Lehrer, u.a. schalteten sich ein. So hielt z.B. Lehrer Hermann Wiegleb am 25.1.1932 im kirchlichen Jugendheim einen Vortrag über Bienenzucht, um den Arbeitslosen Anregung und Anleitung zu geben.
Am 23.7.1933 sollten wie überall, so auch hier Kirchenwahlen stattfinden. Da aber nur je ein Wahlvorschlag eingereicht worden war, galten die Vorgeschlagenen als gewählt. Zum Kirchenrat gehörten nun 4 und zur Kirchenvertretung 24 Männer.