Eine kirchliche Bekenntnisversammlung

Am Sonntag nach Pfingsten 1937 fand im Blick auf die bevorstehende Kirchenrats- oder Kirchenvertreterwahl eine gut besuchte Versammlung in der Kirche statt. Pfarrer Führ aus Berga stellte die Entwicklung der kirchlichen Lage seit 1933, der Herrschaft Hitlers über das deutsche Volk, dar, und wies nach, daß es zur Zeit um eine Entscheidung zwischen der „neuen Gottgläubigkeit“ und dem echten christlichen Glauben gehe. Er sprach auch über die Vorwürfe, die gegen die Kirche erhoben werden, z.B. die Kirche sei verjudet, ein Drittel ihrer Pfarrer seien Juden. In Wahrheit habe aber der Pfarrerstand mit 1/3%" den niedrigsten Prozentsatz Nichtarier unter allen deutschen Berufsständen. Man sage auch, die Kirche sei international. Aber Max Hölz, https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Hoelz ] der revolutionäre Kommunist habe Pfarrer zu Geiseln genommen und mehrere erschießen lassen und das gewiß gerade wegen ihrer nationalen Gesinnung. – Auch der Buchhändler Alban Heß [ siehe Heft 9 "Verein für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung e. V."  und https://de.wikipedia.org/wiki/Alban_Heß] aus Sangerhausen sprach von der Kanzel und verteilte zum Schluß Schriften über die kirchliche Lage.