Die Baumeisterfamilie Reinhardt

Ecke Rodegasse Die Firma ReinhardtBaumeister Wilhelm Reinhardt wurde am 27.4.1850 in … geboren. 1878 zog er als lediger, tatkräftiger Bauunternehmer nach Sundhausen. Er erbaute sich zuerst das Haus Nr. 60a, das heute Karlsburger Straße 7 heißt. Dann schuf er sich einen größeren Bauplatz an der Uthleber Straße im Schillichen. Es sind die heutigen Gehöfte Nr. 2 und Nr. 4. Das jetzt Vollmersche Wohnhaus war sein Haus, in das er 1882 seine junge Ehefrau Bertha, geborene Hoffmann, führte. In fast allen Straßen des Dorfes entstanden nun neue Häuser und Gehöfte. 1909 schuf er sich einen größeren Bauplatz an der Rinne, indem er sich das Haus neben der Mühle kaufte. Es gehörte seit 1860 dem Tischler Häßler, später dem Hintersassen Bauer und dann dem Wachmeister Aumüller aus Berlin. Aus dem nach Westen anliegenden großen Garten wurde der Zimmermannsplatz und neben dem alten Wohnhaus erbaute er sich ein neues in dem damals als schön geltendem „Kaiserstil“.

Wilhelm Reinhardt beteiligte sich stark am Sundhäuser Gemeindeleben. Als Schöppe oder Schöffe, auch Gemeinderat geheißen, war er 1887 bis 1899 und als Gemeindevertreter bis 1918 tätig. 1890 wurde er Kirchenvertreter, 1895 Kirchenrat. Das blieb er bis 1933. Seit 1898 führte er die Kirchenkasse. Wilhelm Reinhardt und seine Frau konnten am 19.2.1932 die Goldene Hochzeit feiern. Er war auch Mitglied des Schützenvereins und vertrat die Feuersozietät. Am 8.9.1938 starb seine Frau und am 6.2.1939, also nur 5 Monate später, er selbst.

Sein Geschäft führten weiter sein Sohn und dann sein Enkel, die beide Hugo Reinhardt heißen. 1960 trat letzterer der neu gebildeten PGH, d.h. der sozialistischen Produktionsgenossenschaft des Handwerks bei, die ihren Sitz in Heringen hat.