Die älteste Nachricht von einer Schule und ihrem Lehrer

in Sundhausen stammt aus dem Jahre 1671.

Eine der ersten Notizen im ältesten Sundhäuser Kirchenbuch lautet: „Der Schuldiener Schrötter (gesprochen wahrscheinlich Schröter) wurde 1671 zu Erde bestattet.“

Ihm folgte Schuldiener Henricus Grosse (gesprochen wahrscheinlich Große). Er wurde durch Pfarrer Lutzig vom Stolbergischen Konsistorium „in seine gewöhnlichen Labores (= Aufgaben, Pflichen und Arbeiten) eingeführt, nachdem er das Probesingen gehalten hatte.“ (Dieses Probesingen mußte noch zu Ostern 1913 der Schreiber dieser Zeilen in einem Südharzdörfchen in der Kirche vor versammelter Gemeinde ablegen, damit man ihn dort nicht nur als „Volksschullehrer“, sondern auch als „Kantor“ (= Sänger), Küster (Kirchendiener) und Organist (Orgelspieler) ansah.) Schuldiener Große hatte das Kirchenbuch zu führen. Er schrieb auch persönliche Bemerkungen hinein, z.B. „Dem Schuldiener ist nicht ein Bissen Brot an der Taufe gegönnt,“ aber der Pfarrer war geladen. Oder er fügte der Angabe einer Taufe hinzu „Gott verleihe dem Kinde langes Leben.“ Bei unehelichen Kindern, denen an 20 Paten gegeben wurden, um den Vater zu ersetzen, schrieb er: „Gott behüte alle fromme Herzen vor Unzucht und Hurerei!“ „1680 ist er in dem Herren Jesu entschlafen und nach christlichem Gebrauch bestattet worden.“