Vom ersten Weltkrieg

Trotz schwerer Opfer wollte die Bevölkerung zu Hause standhalten und zeichnete Kriegsanleihen, so der Frauenverein 6500 M, die Schulkinder 2000 M.

Auf einem Familienabend am 14.10.1917 zur Nachfeier des 70.Geburtstages Hindenburgs deklamierten die Schulkinder Gedichte, die Jungmädchen führten das kleine Bühnenstück „Hindenburgs Geburtstagsfeier“ auf, und Pastor Sachtleben schilderte Hindenburgs Leben.

Eine Trauerfeier im Gottesdienst am 11.11.1917 galt dem am 28.7.1917 in Flandern gefallenen Armierungssoldaten Friedrich Rumpf, der Frau und zwei Kinder hinterließ. Im Mai hatte er das Eiserne Kreuz erworben und darauf Urlaub bekommen. Am 25.7. hatte er die Heimat schweren Herzens wieder verlassen, und schon 3 Tage darauf war er bei der Explosion eines vollen Munitionswagens zerrissen worden.

Die Schulkinder beteiligten sich fleißig an kriegswirtschaftlichen Sammlungen. So sammelten sie im ganzen 4700 M Kriegsanleihen, 5 kg Altmetall, 8 kg Papier, 6 kg Nesseln, 15 kg Schlehen und 112 kg Steinobstkerne.

Um auch 1917 wieder Weihnachtsgaben ins Feld senden zu können, veranstaltete Frau Amtsrat Schreiber am 2. und 3. Adventssonntag im Pollackschen und im Angelsteinischen Saale zwei theatralische Abende. Man führte Spiele auf, stellte lebende Bilder und sang Lieder.

1917 wurden nur 17 Kinder getauft. Es starben 17 Personen außer den Gefallenen.

Am 15.4.1917 hielt Pastor Karl Sachtleben seine Probepredigt. Er wurde am 13.5.1917 gewählt und am 26.8.1917 vom Konsistorialrat Pfitzner aus Stolberg hier als neuer Pfarrer eingeführt.

Sundhausen hatte drei bronzene Kirchenglocken gehabt. Zwei davon waren bereits in Kanonen verwandelt worden. Die dritte Glocke mit der Aufschrift „Friede auf Erden“ rief jedes Mal den gefallenen Kriegern nach dem Gottesdienste, wo der Pfarrer ihren Tod bekanntgegeben hatte, den letzten „Gruß“ nach. Es fielen bisher

 

am
17.03.15
Karl Hofmeister in Frankreich
am
01.04.15
Lehrer Tölle in Rußland
am
02.06.15
Otto Reuter in Galizien
am
16.06.15
Lehrer Otto Henkel in Flandern
am
10.07.15
Otto Hermann Karl Köhler in Galizien
am
16.07.15
Hermann Kratz in Rußland
am
02.08.15
Bergmann Rudolf August Wiegleb in Rußland
 
1915
Kutscher … Gedicke in Frankreich
am
07.04.16
Arbeiter Wilhelm Gustav Grunig in Rußland
am
08.07.16
Lehrer Richard August Lui Rumpf in Frankreich
am
24.07.16
Ernst Friedrich Muth
am
06.11.16
Inspektor Soeltig in Siebenbürgen
am
22.02.17
Richard Ernst Stilzebach in Rumänien
am
12.02.17
Bruno Schieke in Rumänien
am
08.06.17
Hermann Fricke
am
10.06.17
Hermann Franke und sein Bruder
am
11.07.17
August Friedrich Franke in Flandern
am
28.07.17
Friedrich Rumpf in Flandern
am
28.09.17
Karl Ludwig in einem Lazarett
 
1917
Tischler Karl Otto Franke in Frankreich.

 

Außerdem waren bis 1917 sieben als vermißt gemeldet:

Albert Hartmann, Hermann Heise, Paul Heßler, Kurt Illmann, Gustav Lieferenz, Hugo Dietrich und Willy Schuchert.