Das Haus ist nun einsam, nur wenig Räume im Pfarrhaus werden noch vom alten Pfarrer benutzt, ein Stückchen Garten ist noch sein aber einst nur noch ein Stück Erde.
Und endet mein Streben, und endet mein Sein,
dann legt man auch mich in das Grab hinein.
Am Grabe wohl ist noch naß mancher Blick,
und traurig denkt mancher an Gutes zurück.
Doch himmlische Ruhe, du bist ja nun mein.
O selig, o selig beim Vater zu sein.
Ich lebte so fröhlich und suchte die Freud,
doch oft kam statt Freude nur bitteres Leid.
Ich trug es und zagte, doch blieb mir das Glauben
an göttliches Leiten, das konnt´ mir nichts rauben.
Drum sag ich beim Denken an Sterben und Grab,
fahr hin, liebe Erde, wenn Gott nur ich hab.
Ich lebt´ für die Lieben, die bei mir im Haus.
Sie flogen in weite Welten hinaus.
Ich liebte sie weiter und sandt´ manchen Gruß.
Ach, daß man im Leben oft scheiden nur muß.
Doch eines werden alle wohl zugestehn:
Ich wollte nichts weiter als glücklich euch sehn.
Der alte Hausvater hat keine Gelegenheit mehr zu predigen. Der neue Pfarrer, mit dem er noch im alten Pfarrhause wohnt, macht lieber alles allein.
Da muß sich der Hausvater wissenschaftlich-theologisch beschäftigen. Diese Probleme beschäftigen ihn:
Leib und Seele,
Auferstehung,
Gott und Geschichte,
Tod Jesu,
das Seelenleben im Schlaf,
das Ahnungsvermögen,
das zweite Gesicht,
Lohn und Gericht,
das Gebet, und anderes mehr.
Er hat seine Gedanken in einem kleinen Büchlein niedergelegt. Es seien kurz die Hauptresultate hier angegeben:
Gott ist Geist, lebendige Persönlichkeit, allgegenwärtig, allwissend, allweise, allmächtig. Er ist die Liebe, der Vater in allem und doch über allem wie die Sonne.
Der Mensch, von Gott geschaffen mit Leib und Seele und Geist, trägt Gottes Ebenbild.
Die Seele ist das Sinnliche, den Leib belebende; über ihr steht der Geist, der Funken aus göttlichem Geist, die Psyche, die die physische Seele - die auch das Tier hat – lenken muß, daß das göttliche Ebenbild herausleuchtet.
Die Seele, die unsterblich ist, ist von Gott gekommen und kehrt auch wieder zu Gott zurück.
Das Gebet ist das Atemholen der Seele.
Um alles und zu allen Zeiten und an allen Orten kann man beten.
Gott hört alles, aber er erhört nur das, was für uns bis in alle Ewigkeit gut ist.
Jesus Christus ist der Weg zum Vater. In ihm sehen wir, daß Gott die Liebe ist, ja, sein Leben gibt und die Gewißheit, daß er ist und uns liebt. Jesus ist wahrhaftiger Mensch, aber ohne Sünde, zugleich Gottes Sohn. Da heißt: Wie der Sohn dem Vater ähnelt, so ist Jesus über allen Menschen der Gottähnliche, der die Wahrheit verkündigt von Gott.
Erlösung: Durch den Tod Jesu erfahren wir ganz gewiß, das Gott uns liebt. Er gibt uns den Besten, der in seiner berufstreuen Hingabe uns gewiß macht, daß er uns liebt. In Christi Liebe sehen wir Gottes Liebe, die alles für uns opfert, auch den Sohn; die uns loslöst vom Weltlichen, die uns vergibt um des Sohnes willen.
Diese Liebe zum Sohne bürgt dafür, daß man ein neuer Mensch wird in seinem Reiche.
Taufe ist Aufnahme in die Kirche, in das Gottesreich, ist Annahme des Kindes, das nun Gotteskind ist. Diese Gabe erfordert eine Aufgabe: als Gotteskind zu leben.
Abendmahl ist Gedächtnismahl an Jesu Tod. Brot und Wein sind Bilder für Todeshingabe, nun soll Christus in uns leben wie Brot in uns ist.
Tod ist Trennung von Leib und Geist, einem geistlichen Leib, das Spiegelbild des Innern, daher Wiedersehen möglich...