Die Sundhäuser Kirche besitzt 1936 an Land 3,7230 ha, dazu die Pfarre 17,62 ha und die Küsterei 1,38 ha, das sind zusammen 22,7230 ha. Der gesamte Acker wurde früher vom Pfarrer selbst bewirtschaftet. Er mußte sich deshalb einen Ackerknecht halten. Er war gezwungen als Bauer zu arbeiten, wenn er von seinem Pfarramt leben wollte. Das hatte seine Schwierigkeiten. So mußte er bei der Übernahme der Stelle die sogenannten heiligen Kühe, die Pfarreigentum waren, mit übernehmen. Es waren oft alte, abgemagerte Kühe. So war es auch bei noch vorhandenen Erntevorräten an Futter, Stroh, Heu, Kartoffeln und was sonst noch der letzte Pfarrer dagelassen hatte. Meist suchte der Pfarrer mindestens einen Teil des Ackers zu verpachten. Kuh- und Pferdestall, eine große Scheune und Schweineställe waren vorhanden. Aus dem großen Stall wurde 1926 das Jugendheim, die Schweineställe wurden 1918 und die Scheune etwa 1935 abgerissen. Hinter dem Jugendheim war auch ein Ziehbrunnen, der vom Nachbar mit benutzt wurde.
Die ältesten noch aufbewahrten Pachtverträge datieren von 1862 und 1868. Da pachtet der Leutnant von Biela 5 Morgen für 30 Taler. Die 24 Morgen im Tiergarten pachten Christian König und Karl Lange in drei Parzellen für je 27 Taler 20 Groschen. Lauter Zweimorgenstücke werden von 13 Bauern gepachtet. Das neue Pfarrbesoldungsgesetz aus dieser Zeit bedingt eine Änderung der Verpachtungsweise, worüber es bei den Kleinpächtern zu Unstimmigkeiten kommt, so daß 4 Beteiligte verärgert den Verhandlungsraum verlassen. Am 6.10.1898 schließen Kirchenrat und Firma Schreiber einen Pachtvertrag auf 10 Jahre. Danach pachtet die Firma 3 Morgen 166 qm am alten Gasthof für 240 Mark jährlich; 27 Morgen im Tiergarten für 1061 Mark jährlich. Das blieb so bis 1934. Da wurden die Kirchenländereien wieder in kleineren Parzellen an Berufslandwirte vergeben.