In Sundhausen gab es einen Vaterländischen Frauenverein. Bis 1918, d.h. bis zum Ende des ersten Weltkrieges oder bis zum Untergang des Deutschen Kaiserreiches verbreitete er kaiserliche Gesinnung. Danach trieb er Rotkreuzarbeit. Leiterin und Seele des Vereins war die rührige „Frau Amtsrat“ Marianne Schreiber. Sie hielt die Mitglieder auch durch Kaffee und Kuchen zusammen.
So tagte der Frauenverein z.B. einige Tage vor Pfingsten 1918 in der Schenke. Ortspfarrer Sachtleben berichtete über Arbeitslosenhilfe im Dorfe. Man suchte zu helfen durch Sammlung von Geld, Nahrung und Kleidung oder auch durch Einrichtung einer Bibliothek und von Leseräumen und Werkstätten oder durch Halten von Vorträgen. Die Vorsitzende gab bekannt, daß auch in unserem Orte eine Kleidersammelstelle geschaffen sei. Man beriet über einen Tagesausflug mit Kraftomnibussen und entschied sich für Hohegeiß. Es wurden Frühlingslieder gesungen und eine Erzählung vorgelesen.
Am 17.2.1918 fand in Pollacks (heute Schmidts) Saale ein Familienabend statt. Man sang „Eine feste Burg“. Pastor Sachtleben begrüßte die vom „Evangelischen Bund“ Eingeladenen. Pastor Kieserling aus Großbodungen sprach über „Was verdanken wir Luther auf kulturellem und vaterländischem Gebiete.“ Die Schulkinder trugen Gereimtes vor und führten ein von Pfarrer Sachtleben verfaßtes Bühnenstückchen über Luthers Zeit auf. Es wurde ein Zweigverein des Evangelischen Bundes gegründet, zu dem sich 20 Mitglieder meldeten. Eine Geldsammlung für den Bund ergab 35 Mark.