Der Chronist stellte für das Jahr 1858 in Sundhausen folgende Großlandwirtschaften oder Bauernhöfe fest, die man Güter nannte:
1. das Karlsburger Rittergut mit
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781
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Morgen
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2. das Bilasche Rittergut mit
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554
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3. das große Engelmannsche Gut mit
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367
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4. das kleine Engelmannsche Gut mit
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236
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5. das Prophetsche Gut mit
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236
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6. das Beckersche Gut mit
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231
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7. das Johnsche Gut mit
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194
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Alle diese Güter wurden so gut wie restlos zwischen 1865 und 1905 von der aus kleinen Verhältnissen aufstrebenden Familie Schreiber in Nordhausen aufgekauft und zum großen Schreiberschen Gut in Sundhausen und Nentzelsrode vereinigt und bewirtschaftet. Das Hauptmerkmal lag auf Zuckerrübenbau mit Zuckererzeugung und auf Zuckerrübensaatzucht mit Absatz bis Amerika.
Das war eine Zeit nach 1870, als das Deutsche Reich erstand, wo die Besitzer großer Bauernwirtschaften glaubten, sie könnten von den Zinsen eines großen Barvermögens bequemer leben als von mühsamer bäuerlicher Arbeit, bis die große deutsche Inflation nach dem ersten Weltkrieg bis 1923 diesem Glauben ein böses Ende machte. Die letzten Glieder dieser Zeit waren in Sundhausen die beiden alten Fräulein Prophet, die um 1930 starben.